Mer_Trope_3

Nicht-operative Reparatur einer zervikalen Resorption

Die Behandlung einer zervikalen Wurzelkanalresorption stellt den Zahnarzt vor eine besondere Herausforderung. Im vorliegenden Fall zeigen Prof. Dr. Martin Trope und Dr. Ilya Mer wie sie diese Herausforderung mit Hilfe des biokeramischen Root Repair Materials TotalFill® BC RRM Fast Set Putty erfolgreich meisterten.

Autoren: Prof. Dr. Martin Trope und Dr. Ilya Mer

Abb. 1 Klinische und röntgenografische Ansichten zeigen eine Fistelbildung, die bei genauerer Untersuchung zu einem distal liegenden, zervikalen Defekt an Zahn 11 führte.
Abb. 2 Zu sehen ist der blutende Defekt im zervikalen Bereich zu Beginn der Wiedereröffnung des Wurzelkanals.
Abb. 3 Behebung der Fistelöffnung durch einen trockenen Defektzugang. Der Defekt wurde durch die Zahneröffnung mit BC Putty gefüllt. Kalziumhydroxid wurde für zwei weitere Wochen im Wurzelkanal platziert.
Abb. 4 Der geöffnete Zugang zeigt die Gutta-Percha im koronalen Kanal und das BC Putty im resorptiven Defekt. Das Röntgenbild zeigt die Situation direkt nach der Behandlung.
Abb. 5 Die klinische Sondierung war normal und die Fistelöffnung verschwunden. Bei den Follow-Ups nach sechs bzw. 15 Monaten zeigten sich knöcherne Struk turen im resorptiven Defekt
.
Eine 29-jährige kaukasische Frau stellte sich mit Beschwerden an Zahn 11 vor, der wackelte und am Zahnfleisch Eiter aufwies. Ihre medizinische Vorgeschichte war irrelevant. Ihre zahnmedizinische Vorgeschichte beinhaltete eine Wurzelbehandlung, die 11 Jahre zurücklag. Der Zahn hatte sich etwa vier Jahre zuvor verfärbt und wurde mit Wasserstoffperoxid gebleicht. Die klinische und röntgenografische Untersuchung zeigte eine Fistelöffnung, die zu einem resorptiven Defekt im zervikalen Bereich des Zahnes führte (Abb. 1).

Nach Diskussion und mit Zustimmung der Patientin wurde ein Behandlungsplan entwickelt, der eine Revisionsbehandlung von Zahn 11 und anschließend die operative Entfernung des resorptiven Defekts vorsah. Die Patientin verstand, dass die Prognose, aufgrund der Lage des Defekts, mittelmäßig war.

Zu Beginn der Behandlung wurde zunächst so viel vom Gutta-Percha wie nur möglich entfernt und der Wurzelkanal anschließend desinfiziert. Man konnte eine Blutung des resorptiven Defekts erkennen. Der Kanal und der Defekt wurden mit Kalziumhydroxid gefüllt und der Zugang mit IRM versiegelt (Abb. 2).

Nach zwei Wochen stellte sich die Patientin symptomfrei vor. Die Fistelöffnung war verschwunden und der resorptive Defekt blutete nicht mehr. Die Behandlung wurde fortgesetzt und erneut wurde Kalziumhydroxid in den Wurzelkanal gefüllt. Da der resorptive Defekt trocken und zugänglich war,wurde entschieden den resorptiven Defekt mit BC Putty durch die Zahneröffnung (internes Vorgehen) zu füllen (Abb. 3).


Als die Patientin nach zwei weiteren Wochen wiederkam, war keinerlei Fistelbildung zu diagnostizieren, das biokeramische Putty war immer noch an der modellierten Stelle vorhanden und schien den Defekt gut zu versiegeln. Der Wurzelkanal wurde fertiggestellt und die Zugangskavität mit einem Komposit versiegelt (Abb. 4).

Bei den Follow-Ups nach sechs bzw. 15 Monaten war die Patientin noch immer symptomfrei. Die Sondierung war normal und es lag keine Fistelöffnung vor. Zudem waren knöcherne Strukturen im resorptiven Defekt erkennbar (Abb. 5).
Prof. Dr. Martin Trope und Dr. Ilya Mer