Die moderne Endodontie muss sowohl nicht-chirurgische als auch chirurgische Behandlungsoptionen anbieten, wenn es zu Misserfolgen kommt, um Extraktion und Implantate zu vermeiden. Die Erhaltung der natürlichen Zähne ist unser berufliches Ziel und unsere Verpflichtung. Der nicht-chirurgische Ansatz erfordert eine sorgfältige Bewertung der Qualität der durchgeführten endodontischen Behandlung. Wenn man den angezeigten Mangel durch eine Revision korrigieren kann, dann ist die nicht-chirurgische Nachbehandlung die richtige Antwort.

 

In diesem Kurs wird ein an der UPenn entwickeltes modernes Revisionsverfahren detailliert vorgestellt. Um zu klären, warum in bestimmten Fällen keine Heilung eintritt, egal wie viele nicht-chirurgische Eingriffe durchgeführt wurden, werden die Gründe für Misserfolge sowie die Grundlagen der endodontischen Mikrochirurgie aufgezeigt. Die endodontische Mikrochirurgie unterscheidet sich grundlegend von der alten apikalen Chirurgie, der sogenannten Apektomie, in Bezug auf Instrumente, Materialien, biologische Prinzipien und vor allem die Erfolgsquote. Im Kurs werden diese beiden Verfahren kritisch miteinander verglichen.

 

Außerdem werden acht grundlegende Schritte in der Mikrochirurgie aufgezeigt, um den Teilnehmenden ein klares Verständnis für moderne chirurgische Verfahren zu geben. Diese acht Schritte sind: ästhetisches Lappenmanagement, effektive Blutstillung, eine kleine Osteotomie, geschicktes Management des Nervus mentalis und des Sinus, Identifizierung

komplexer Wurzelkanalanatomien, präzise Aufbereitung mit Ultraschallspitzen und Obturation mit biokeramischem Putty.

Die Teilnehmenden werden die folgenden Schritte an einem speziell angefertigten Kunststoff-Modellkiefer mit einbetteten Zähnen durchführen.

 

• Schritt 1: Osteotomie und 3 mm Wurzelspitzenresektion
• Schritt 2: Einfärben der resezierten Wurzeloberfläche, um die Komplexität der Kanäle zu untersuchen
• Schritt 3: Wurzelkanalbehandlung mit Ultraschallspitzen und Füllung mit BC Putty

 

• Schritt 1: Präparation des Knochenfensters mit einer Piezo-Mikrosäge am Modellkiefer
• Schritt 2: Aufbrechen des Fensters, 3 mm Wurzelspitzenresektion mit Mikrosäge
• Schritt 3: Untersuchen der resezierten Wurzeloberfläche und Aufbereitung mit Piezo-Spitzen
• Schritt 4: Obturation der Wurzelkanäle mit BC Putty