Gekrümmte Kanäle: Sicher Aufbereiten bei 1.000 RPM
Ein Patient stellte sich mit unklaren Schmerzen in Regio 16-17 in der Praxis vor. Er klagte über eine sporadische Temperaturempfindlichkeit (kalt und warm). Eine Überweisung mit der Bitte um „endodontische Abklärung bzw. Weiterbehandlung im Quadrant I“ lag vor. Die klinische Untersuchung ergab keine relevanten Ergebnisse: 16 und 17 leicht klopfdolent, Vitalitätstest 14-17 unauffällig, Palpation apikal: negativ.
Abbildung 1
Röntgenologisch (Einzelbild 16-17) sind zwei Einzelkronen erkennbar. Keine zusätzliche diagnostische Information.
Abbildung 2
Nach der DVT-Untersuchung (Kodak 9000 3D, Auflösung 0,076 mm) bestätigte sich eine apikale Parodontitis an Zahn 16 palatinal. Eine Wurzelkanalbehandlung an Zahn 16 ist indiziert.
Abbildung 4
Die klassische Aufbereitung bei gekrümmten Kanälen erfolgt durch Erweiterung des Kanaleingangs mit konventionellen Stahlbohrern (Gates Glidden) oder NiTi Introfeilen mit höherer Konizität, was zu einer unnötigen Entfernung von Dentin am Kanaleingang führt (oranger Bereich). Um diese zu vermeiden wurden die Kanäle mit wärmebehandelten Niti-Feilen der neuesten Generation (FKG RACE EVO) bei 1.000 rmp/ 1,5 N-cm aufbereitet.
Abbildung 5
Der maschinelle Gleitpfad wurde mit der RACE EVO 15.04 geschaffen und die Kanäle bukkal bis 35.04 und palatinal bis 50.04 präpariert.
Abbildung 6
Mesiobukkal wurden zwei Kanäle aufbereitet, die apikal in einem Apex konfluieren.
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