Abbildung 1a
Kommunikation mit einem Patienten, der seine Situation fotografierte und um Rat fragte, ob ein Lückenschluss mit Komposit möglich sei.
Abbildung 1b
Um das zu erwartende Ergebnis zu prognostizieren wurde das vom Patienten übermittelte Foto zu Beratungszwecken retuschiert. Bereits hier wurde die Neugestaltung des Emergenzprofils berücksichtigt.
Abbildung 2
Ausgangsbefund: Gesunde gingivale Verhältnisse, Diastema mediale.
Abbildung 3a
Bei der seitlichen Betrachtung sind weitere interdentale Lücken an 12 distal und 22 mesial deutlich erkennbar.
Abbildung 4
Vorbereitende Maßnahme: Als technisches Hilfsmittel wird ein von palatinal angefertigter „technischer und funktioneller Aufbau“ angefertigt. Dazu wird Komposit von palatinal auf die ungeätzten Zahnflächen aufgetragen, die Lücken damit geschlossen und das Material anschließend polymerisiert. In festem Zustand können nun funktionelle Bewegungen ausgeführt und eingeschliffen werden. Anschließend kann der Aufbau abgesprengt werden.
Abbildung 5
Das angefertigte palatinale „technische Mock-up“ wird mit einem Silikon abgeformt. Gleichzeitig lässt man den Patienten in das Silikon mit dem UK reinbeißen, um damit eine spätere Fixierung für weitere Arbeitsschritte zu ermöglichen.
Abbildung 6
Mittels Streifentechnik wird auf der mesialen Seite von 11 als primärer Aufbau eine Flow-Schicht inspiro S3 (opakes Material) bis in den subgingivalen Bereich hinein aufgetragen. Somit kann ein der Verbreiterung gemäß passendes Emergenzprofil (Emergenz = der Heraustritt, das Aufsteigen) gestaltet werden. Durch den Silikonschlüssel und den hohen Anpressdruck des Schlüssels gegen den um den Zahn gelegten Streifen wird es möglich, die zuvor den funktionellen Parametern entsprechend ausgestaltete palatinale Fläche optimal zu gestalten.
Abbildung 7
Die primäre Flow-Schicht wird mit festem Komposit inspiro S3 (entspricht einer A2/A3), einer opaken Dentinfarbe, weiter überschichtet. Im interdentalen Bereich ist es grundsätzlich notwendig, mit hochgesättigten- chromatischen, opaken Grundfarben zu arbeiten, da sonst der Bereich gräulich erscheinen würde. Transluzente Farben rufen einen gräulichen Effekt hervor! Grauwerte erzeugen eine räumliche Tiefe und werden deshalb meist nur in der obersten Schicht verwendet, um dem Zahn eine dreidimensional wirkende Erscheinung zu vermitteln. Diese Materialien können mit unterschiedlichen Trübungskörpern gefüllt sein, um gleichzeitig zur Transluzenz bestimmte Helligkeitswerte zu vermitteln. Dies wurde auch in diesem Fall gemacht. Hier wurde Ivory (inspiro), eine weißlich gelblich eingetrübte Materialkomponente (= SI), über den mit einer Grundfarbe angefertigten Aufbau aufgeschichtet.
Abbildung 8
Mit der gleichen Technik wird der Aufbau von 21 angefertigt. Im direkten Vergleich sind die verschiedenen Farben gut zu unterscheiden. Der mesiale Anteil von 11 wirkt weißlich und heller als der Aufbau der mesialen Kontur von 21. Zu berücksichtigen ist die durch Dehydration entstandene Aufhellung der natürlichen Zahnfarbe. Dies sollte bei der Herstellung und anschließenden farblichen Bewertung einer Restauration grundsätzlich berücksichtig werden. Eine Beurteilung der definitiven farblichen Integration kann deshalb nur zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen werden.
Abbildung 9
Ein mehrfacher Lückenschluss, mit der Anfertigung von neuen Proportionen, integriert sich unauffällig in das dentale Umfeld. Nach Ausarbeitung und Politur werden die formgebenden, mesialen Anteile durch Reflexion besonders deutlich. Die Aufnahme erfolgte direkt nach dem Aufbau. Die gingivalen Strukturen sind noch gereizt und werden sich im interdentalen Bereich noch regenerieren.
Abbildung 12
Finales Abschlussfoto. Aufgrund der großen Distanz des Patienten- Wohnortes zur Praxis, konnte bisher kein weiteres Foto der Restauration angefertigt werden. Es kann jedoch konstatiert werden, dass eine optische Integration unter Formaspekten gelungen ist. Der farbliche Lückenschluss des mesialen Raumes durch Verwendung einer hochchromatischen Farbe kann ebenso als erfolgreich bezeichnet werden.